Konventionelle Operation


Konventionelle offene Operationstechniken (durch einen Leistenschnitt)
Die heutzutage am häufigsten durchgeführte offene Leistenbruchversorgung ist die Technik nach Lichtenstein. Dabei wird von aussen ein Netz auf die muskuläre Bauchwand in der Leistengegend gelegt und mit Fäden, Leim oder Clips fixiert. Es handelt sich um eine zuverlässige und einfache Operation. Allerdings können auf diesem Weg nicht alle möglichen Brüche erkannt und versorgt werden. Da es sich um einen Eingriff mit einem grösseren Schnitt handelt, haben die Patienten mehr und länger dauernde Schmerzen als bei den endoskopischen Verfahren. Vor allem bei doppelseitigen Leistenbrüchen sollte deshalb, wenn immer möglich, ein endoskopisches Verfahren gewählt werden. Es bestehen diverse weitere ältere Operationstechniken, welche letztlich alle darauf hinzielen, die in der Bauchwand vorhandene Schwachstelle, durch welche Eingeweide- oder Organteile austreten, sicher zu verschließen. Diese bestehen in einer offenen Rekonstruktion des Leistenkanales mit Einengung der (muskulären) Bruchlücke durch eine oder mehrere Nahtreihen (Op nach Shouldice). Bei diesen Operationsverfahren ist eine Dehnung des Gewebes durch die Rekonstruktion nicht zu vermeiden. Dies kann einerseits zu einem vermehrten Spannungsgefühl und Schmerzen in der Leistengegend führen, andererseits kann die Durchblutung der Muskulatur beeinträchtigt werden und deshalb ist die Möglichkeit eines Wiederauftretens des Bruches nicht ganz gering (sog. Leistenhernienrezidiv). Je nach Literaturangaben beträgt die Rezidivrate bei Operationen ohne Netz durchschnittlich zwischen 2-8 %. Ferner ist die Belastbarkeit erst nach 6-12 Wochen vollständig erreicht. Bei der chirurgischen Sanierung doppelseitiger Leistenbrüche kann diese Zeitdauer noch höher ausfallen.

Außerdem beträgt die durchschnittliche Spitalaufenthaltszeit bei den konventionellen offenen Methoden auch heutzutage noch üblicherweise 3-4 Tage. Die Operationsdauer beträgt je nach Verfahren zwischen 45-90 Minuten bei einseitiger Leistenbruchversorgung, entsprechend länger bei der doppelseitigen.

 

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